Würden Sie vielleicht eines der deutschen Traditionshäuser wie Metzler, Warburg, Trinkaus & Burkhardt oder die Privatbank Berenberg vermuten? Gar nicht so abwägig.
Dennoch geht der Titel an den amtierenden Europameister.
Die älteste Bank der Welt sitzt in Italien, wo der Ursprung des modernen Bankwesens ist. Die Banca Monte dei Paschi in Siena, kurz MPS. Gegründet wurde die Bank 1472 und baute Ihr Geschäft vor allem mit Kleinkrediten auf. Bis heute gab es viele Höhen und Tiefen der Bank, mittlerweile ist der italienische Staat mit als 60 Prozent an der Bank beteiligt und wurde mit Milliardenkrediten vor einer existenzbedrohenden Schieflage gerettet. Berühmt ist die Banca Monte dei Paschi aber nicht nur durch ihr Alter, sondern auch durch ihre wertvolle und bedeutende Kunstsammlung.
Übrigens: Die Berenberg Bank wurde 1590 gegründet und ist damit nach eigenen Angaben die zweitälteste Bank der Welt.
Apropos Italien, ein kurzer Exkurs zum Ursprung des modernen Bankwesens:
Heute machen die Italiener vor allem eines: Schulden. Dabei gelten Italiener als Erfinder des modernen Bankwesens, wie wir es heute kennen. Heute gängige Begriffe wie Kredit, Skonto, Dispo oder Girokonto haben Ihren Ursprung von den italienischen Kaufleuten im spätmittelalterlichen 14. Jahrhundert. Auch die Römer und Araber kannten zuvor den Wechselbrief, aber das Bankwesen ist eine italienische Erfindung, wie aus dem italienischen Wort „Banchi“ abzuleiten ist. Für die damaligen Kaufleute war es auf Dauer zu riskant und gefährlich, große Mengen an Bargeld über große Entfernungen zu transportieren – Räuber und Diebe warteten nur drauf. Zudem wurden einige Kaufleute beim Handel durch falsche Gold- oder Silbermünzen betrogen.